Rosa-Luxemburg-Stiftung Südost-Europa

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Tauschpartner

Mašina – production of social critique
Nikole Pašića 7
11000 Belgrad
Serbien
https://www.masina.rs/eng/

Klinke aus

Borba Gebäude
Belgrad
Serbien

Einbauort

Raum-Nummer: 2.09


Gebäude: Gebäude der ehemaligen Redaktion der Borba [Kampf], des zentralen Presseorgans der Kommunistischen Partei Jugoslawiens (ab 1952 Bund der Kommunisten Jugoslawiens)

Hintergrund: Die Zeitschrift Borba wurde 1922 in Zagreb als theoretisches Blatt der KPJ gegründet, ab 1945 wurde sie dann zum zentralen Parteiblatt. Gedruckt wurde die Borba auch während des Zweiten Weltkriegs, zumeist auf den durch die Partisanenarmee befreiten Territorien. Nach dem Krieg zog die Redaktion nach Belgrad, die Hauptstadt des sozialistischen Jugoslawien.

Das Gebäude der Borba befindet sich im Zentrum Belgrads. Es ist eines derjenigen Gebäude, anhand derer sich die gesellschaftlichen Veränderungen des 20. Jahrhunderts markant ablesen lassen. Errichtet wurde das Gebäude 1938 für die Nutzung durch das Wochenblatt Vreme [Zeit], das sich zu dieser Zeit unter Kontrolle des jugoslawischen Königs Alexander I. befand. Nach der Befreiung des Landes 1945 zieht die Redaktion der Borba ein. Die Borba zählte zu den ältesten, kontinuierlich erscheinenden Presseerzeugnissen der Kommunistischen Partei Jugoslawiens. Der Platz, auf dem sich das Gebäude der Borba befindet, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Marx-Engels-Platz umbenannt, und auch das neue Gebäude des jugoslawischen Gewerkschaftsverbandes wurde auf diesem Platz errichtet. Aufgrund der räumlichen Nähe zum jugoslawischen (heute des serbischen) Regierungsgebäude, entwickelte sich der Platz zum zentralen öffentlichen Raum für die Abhaltung militärischer Paraden oder Manifestationen der jugoslawischen Arbeiterbewegung wie etwa den Feierlichkeiten zum Ersten Mai. In den 1990er Jahren schließlich entwickelte sich dieser Platz zum zentralen Ort der Antikriegsdemonstrationen.

Mit dem Verschwinden des sozialistischen Jugoslawien, verschwand langsam aber sicher auch das Blatt Borba. Seit 1992 heißt der ehemalige Marx-Engels-Platz Nikola-Pašić-Platz, benannt nach einem konservativen Politiker aus der Zeit vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Das Gebäude der Borba wird heutzutage überwiegend von rechten Medien genutzt, doch in einem kleinen Arbeitszimmer befindet sich auch die Redaktion des von unserer Partnerorganisation Kontekstherausgegebenen Internetportals MAŠINA.