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Foto: Willem-Jan Beeren
Diese Klinke gehört zum Said Al Mishal Kulturzentrum in Gaza-Stadt, Palästina. Sie besteht nur aus einem Teil, da es keinen Ort mehr gibt, um ein getauschtes Gegenstück anzubringen. Im Winter 2018 wurde sie für dieses Projekt vom Ashtar Theater Direktor Ali Abu Yaseen aus den Trümmer des Zentrums gegraben.
Das Kulturzentrum wurde 2004 gegründet und beherbergte in seinen 5-Stockwerken eine Theaterbühne, eine Bibliothek, Büros für Kulturverbände und das Hauptquartier der Tanzgruppe al-Anqaa (Phoenix). Es bot Räume für Aufführungen, Ausstellungen und Trainings für Kulturorganisationen und individuelle Künstler*innen, Musiker*innen und Maler*innen aus dem ganzen Gazastreifen. Auch das Ashtar Theater, eine langjährige Partnerorganisation der RLS hatte hier ihren Standort und entwickelte von dort u.a. ihre weltweit aufgeführten `Gaza Monologe`.
Das Al-Mishal-Zentrum war einer der wenigen noch vorhandenen großen freien Räume im Gazastreifen, in dem Ideen entwickelt, neue Welten entworfen und einem Publikum vorgestellt werden konnten. Es war ein wichtiges Symbol für die kulturelle Identität und Meinungsfreiheit der Palästinenser*innen. Ein besonderer Ort, nicht nur für die rd. 1.500 Mitarbeiter*innen und Freiwillige, die die Räumlichkeiten nutzten, sondern auch für die vielen Zuschauer- und Zuhörer*innen, die hier Theater und Konzerte besuchen konnten und für Momente aus dem durch Krieg, Belagerung und Unterdrückung geprägten Lebensalltag in eine andere Realität abtauchten konnten.
Im August 2018 wurde dieser Raum durch israelische Luftanschläge zerstört…..
Das gesamte Gebäude, die Bühne, die Kostüme, die Musikinstrumente und technischen Anlagen sind verloren. Aber nicht der Geist, der das Zentrum belebt hat. In den Tagen nach dem Angriff wurden die Trümmer zu einer neuen Bühne gemacht: Die Gaza Zirkusschule führte ihre Kunststücke auf, Maler*innen stellten ihre Bilder aus und Musiker brachten ihre Instrumente von zu Hause und gaben Konzerte. Irgendwann werden diese Menschen ein neues Gebäude errichten. Und vielleicht findet die Klinke dann dort ihren Platz.